Ausbilder Stefan Schweele (re.) beglückwünscht Sebastian Kosnowski zu seiner gelungenen Farbkonzepterstellung.
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Ausbilder Stefan Schweele (re.) beglückwünscht den Meisterkursabsolventen Sebastian Kosnowski zu seiner gelungenen Farbkonzepterstellung.

Praktische Meisterprüfung absolviertEchte Kunstwerke von echten Meistern

18. Juli 2019

Die seit gestern ausgestellten Werkstücke im Bildungszentrum der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz in Regensburg können sich sehen lassen. Dort begann die zweitägige Ausstellung der Meisterkursabsolventen im Maler- und Lackiererhandwerk. Insgesamt 24 Prüflinge zeigen im Rahmen ihrer praktischen Meisterprüfung ihr gestalterisches und handwerkliches Können und wurden richtig gefordert: Sie mussten einen simulierten Kundenauftrag planen, kalkulieren und mittels Werkproben ausführen. Der vermeintliche Kunde: Eine Grundschule, die eine Konzepterstellung zur farblichen Gestaltung ihres Innen- und Außenbereichs in Auftrag gab.

"Eine Aufgabenstellung und 24 individuelle, kreative Lösungen. Das zeigt wie innovativ und vielseitig das Maler- und Lackiererhandwerk ist", betont der Vorsitzende des Prüfungsausschusses Michael Ryll. "Von Betonimitation über selbst gestaltete Digitaldruck-Tapeten bis hin zur Vergoldung - die Prüflinge haben sich richtig tolle Umsetzungsmöglichkeiten einfallen lassen", so Ryll.

Teilnehmer Lukas Renner, 19 Jahre alt aus Kirchroth, Landkreis Straubing-Bogen, überzeugte die Prüfer mit seinem aufwendig gestalteten Meisterstück. Auf die Frage, was der schönste Aspekt in seinem Beruf ist, erklärt er: "Da gibt es eigentlich mehrere Dinge, die mir an meinem Beruf richtig gut gefallen. Die Vielfalt der Arbeitsbereiche und die Abwechslung, aber auch der ständige Kontakt und Austausch mit meiner Kundschaft." Den Abschluss zum Meister beschreibt er als wichtigen Meilenstein: "Ich möchte den elterlichen Betrieb weiterführen und so die Qualität des Malerhandwerks aufrechterhalten."

Maler aus Leidenschaft ist auch sein Meisterkurskollege Sebastian Kosnowski aus Weiden in der Oberpfalz. Nach seiner Lehre und Gesellentätigkeit möchte der 25-Jährige mit seinem Meisterabschluss den nächsten großen Schritt wagen und einen eigenen kleinen Malerbetrieb aufbauen. Motiviert genug ist er: "Ich will handwerklich etwas Nachhaltiges erschaffen. Etwas mit den eigenen Händen kreieren macht mich stolz."

"Stolz können die Kursabsolventen zurecht sein", bestätigt Kursleiter Stefan Schweele. Sorgen um die berufliche Zukunft der Jungmeister macht er sich nicht. Die Perspektiven für Maler- und Lackierermeister seien laut Schweele sehr gut.

Inhalte des 952 Unterrichtsstunden umfassenden Kurses zum Maler- und Lackierermeister waren unter anderem diverse Schmucktechniken, Lackiersysteme und Applikationsverfahren. Auch Normvorschriften und gesetzliche Vorgaben standen auf dem Stundenplan. Die zweiteiligen Meisterkurse im Maler- und Lackiererhandwerk bietet das Bildungszentrum in Regensburg jährlich an. Sie beginnen Anfang Januar und dauern bis Mitte Juli.

Stolz präsentiert der jüngste Meisterkursteilnehmer Lukas Renner seine Umsetzung der Meisterprüfungsaufgabe.
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Stolz präsentiert der jüngste Meisterkursteilnehmer Lukas Renner (li.) seine Umsetzung der Meisterprüfungsaufgabe. Ausbilder Stefan Schweele freut sich mit ihm.