Aus dem InnungslebenJahreshauptversammlung der Bäckerinnung Rottal-Inn
Die Jahreshauptversammlung der Bäckerinnung Rottal-Inn fand im neuen Sitzungssaal der Kreishandwerkerschaft Rottal-Inn statt und stand ganz im Zeichen der Zukunftsfähigkeit des Bäckerhandwerks. Neben Rückblicken auf das vergangene Jahr und wichtigen organisatorischen Punkten wurde deutlich: Die Innung engagiert sich mit großem Einsatz, um die Interessen ihrer Mitglieder gegenüber Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zu vertreten und die Tradition des Bäckerhandwerks auch in herausfordernden Zeiten zu stärken.
Tag des Brotes – Brotbotschafter 2025
Ein Höhepunkt war der Rückblick auf den Tag des Brotes am 5. Mai. An diesem bundesweiten Aktionstag wurde Jörg Dittrich, Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH), als neuer Brotbotschafter ernannt. Mit dieser Auszeichnung wird die herausragende Bedeutung des Brotes und seiner handwerklichen Herstellung unterstrichen. Die Wahl von Dittrich, einem starken Fürsprecher des Handwerks, zum Brotbotschafter zeigt, wie eng die Themen Genuss, Ernährungssicherheit und handwerkliche Qualität mit gesellschaftlicher Verantwortung verknüpft sind.
Bericht des Obermeisters – Politik, Tarif und Verantwortung
Obermeister Günter Wagner berichtete von seinen Antrittsbesuchen in München, die er als neuer Landesinnungsmeister bei Ministerpräsident Markus Söder sowie bei Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber absolvierte. In diesen Gesprächen standen aktuelle politische Rahmenbedingungen für das Bäckerhandwerk im Vordergrund. Ein zentrales Thema war die geplante Verpackungssteuer in einzelnen Kommunen, die nach Ansicht der Innung zusätzliche Belastungen für Handwerksbetriebe nach sich ziehen könnte.
Auch bei den Tarifverhandlungen konnte eine Einigung erzielt werden, was für die Betriebe Planungssicherheit schafft. Wagner nutzte die Gelegenheit, um klarzustellen, welche konkreten Vorteile eine Innungsmitgliedschaft für die Bäckereibetriebe bietet: von der rechtlichen Beratung über die Interessenvertretung bis hin zu praxisnahen Informationen und Veranstaltungen. Zugleich wies er darauf hin, dass auch nichtorganisierte Betriebe von den Ergebnissen der ehrenamtlichen Arbeit profitieren – ohne selbst Verantwortung zu übernehmen.
Fachvortrag mit Praxisnähe – Digitalisierung im Fokus
Für einen informativen und abwechslungsreichen Teil sorgte Betriebsberater Mario Göhring von der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz. In seinem Vortrag ging er auf aktuelle Themen ein, die die Betriebe im Alltag stark beschäftigen: die Umstellung auf E-Rechnungen, die gesetzlichen Vorgaben zur digitalen Archivierung und die Grundsätze zur ordnungsgemäßen Führung und Aufbewahrung von Büchern, Aufzeichnungen und Unterlagen in elektronischer Form (GoBD). Göhring verstand es, komplexe Sachverhalte verständlich und praxisnah darzustellen – ein Vortrag, der von den Teilnehmern als kurzweilig und äußerst wertvoll wahrgenommen wurde.
Zusammenarbeit und Gemeinschaft
Ein Dank für die enge Zusammenarbeit ging an die BÄKO, vertreten durch Herrn Bründl. Obermeister Wagner lobte die partnerschaftliche Unterstützung. Die enge Verbindung zwischen Innung und Lieferanten unterstreicht die Bedeutung gemeinschaftlicher Netzwerke im Handwerk.
Finanzen und Organisation
Die Geschäftsführerin der Innung Ingrid Hopfinger stellte der Versammlung die Jahresrechnung sowie den Haushaltsplan vor. Beide wurden von den Mitgliedern zur Kenntnis genommen und bestätigten die solide wirtschaftliche Grundlage für die weitere Arbeit der Innung.
Fazit – ein starkes Signal für die Zukunft
Mit einem positiven Ausblick endete die Jahreshauptversammlung. Obermeister Wagner betonte abschließend, dass die Innung nicht nur die Stimme ihrer Mitglieder sei, sondern zugleich ein Garant für die Weiterentwicklung des Handwerks in der Region. Mit Veranstaltungen wie dem Tag des Brotes, intensiven Gesprächen mit politischen Entscheidungsträgern, praxisorientierten Weiterbildungen und einer starken Gemeinschaft setze die Bäckerinnung Rottal-Inn ein klares Signal: Das traditionelle Bäckerhandwerk ist lebendig, zukunftsorientiert und unverzichtbar für die regionale Kultur und Versorgung.