Bei einer Informationsreise stand der Austausch deutscher und tschechischer Experten zur beruflichen Bildung im Fokus - auf dem Bild vor der Handwerkskammer in Schwandorf zu sehen.
HWK
Vom Austausch profitierten (v.li.n.re.): der stv. HWK-Hauptgeschäftsführer Hans Schmidt, der stv. HWK-Bereichsleiter Berufsbildung Christian Kaiser, der stv. AHK-Geschäftsführer René Harun, die leitende Regierungsschuldirektorin in Niederbayern Maria Sommerer, Berufsschuldirektor der Technischen Mittelschule in Žďár nad Sázavou Jiří Straka, aus der Abteilung für Aus- und Weiterbildung der AHK Andrea Husmann, der stv. Vorsitzende des Berufsbildungsausschusses Stefan Treitlinger, der Kreishandwerksmeister in Schwandorf Florian Danzl und HWK-Vizepräsident Gerhard Ulm.

Austausch deutscher und tschechischer ExpertenGrenzüberschreitender Wissenstransfer

Wo liegen Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen dem deutschen und dem tschechischen Ausbildungsmodell? Welche Entwicklungen wurden angestoßen, und wie können Verantwortliche vom gegenseitigen Austausch profitieren? Diese Fragen standen im Mittelpunkt einer Informationsreise tschechischer Multiplikatoren im Bereich der Aus- und Weiterbildung. Im Rahmen der mehrtägigen Exkursion besuchten die Teilnehmer verschiedene Stationen, darunter Betriebe und Bildungsstätten in Bayern und Baden-Württemberg. Ein Halt führte sie auch zum HWK-Bildungszentrum Schwandorf. Hier erhielten sie Einblick in hochtechnologische Berufsbilder und in das Zentrum für digitale Gebäudetechnik, wo unter anderem verschiedene Projekte mit Fokus auf Digitalisierung und KI umgesetzt werden.

Nach einem Vortrag des Leiters des Bildungszentrums Ulli Götz und einem Rundgang durch die Ausbildungsstätten, tauschten sich die tschechischen und deutschen Teilnehmer bei einer Podiumsdiskussion aus. Auch Mitglieder des Berufsbildungsausschusses waren bei der Fachveranstaltung, die simultan übersetzt wurde, anwesend. Fokus: die Rollen der Ausbildungsbetriebe, der Berufsschulen und der überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung. Denn während im deutschen dualen System der Ausbildungsvertrag mit einem Betrieb die Basis bildet und die Verpflichtung zum Besuch der Berufsschule aus dem Ausbildungsvertrag resultiert, erfolgt die Ausbildung in Tschechien in schulischer Form, die verstärkt durch betriebliche Praktika ergänzt wird. So tragen Ausbildungsbetriebe in Deutschland durch die Ausbildungsvergütung und Bereitstellung der Mittel einen erheblichen Anteil der Finanzierung des Systems, nehmen dabei aber auch Einfluss auf die Inhalte der Berufsbilder. „Das stellt sicher, dass die Fachkräfte den Anforderungen der Berufspraxis gewachsen sind,“ so der stellvertretende Bereichsleiter Berufsbildung Christian Kaiser. Hans Schmidt, stellvertretender HWK-Hauptgeschäftsführer, hob außerdem die enorme Bedeutung des Austauschs hervor. „Die Qualität des dualen Systems und Berufsbildung ist uns als Handwerkskammer wichtiger denn je. Dazu leisten wir mit unseren elf Bildungszentren einen großen Beitrag“, so Schmidt. „Mit unseren Betrieben arbeiten wir ständig daran, die Ausbildung auf dem neusten Stand zu halten und immer weiter zu optimieren. Der Austausch mit unseren Nachbarn ist für uns dabei ein echter Gewinn.“

 DHZ-Artikel

Ein Artikel aus der Deutschen Handwerks Zeitung vom 9. Mai 2025.