Sechs Personen, darunter Vertreter der Handwerkskammer, stehen in formeller Kleidung vor einer Karte der Region Niederbayern-Oberpfalz.
HWK
HWK-Präsident Dr. Georg Haber (1.v.li.) und HWK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Kilger (2.v.re.) empfingen gemeinsam mit dem Vorsitzenden der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit in Schwandorf Siegried Bäumler (1.v.re.) ihre tadschikischen Gäste: Ministerin Solikha Kholmakhmadzoda (3.v.li.), Farhod Rahimi (2.v.li.) und Mukadas Qilicheva (3.v.re.).

Besuch einer Delegation Fachkräfte aus Tadschikistan made in Germany

Werden bald tadschikische Jugendliche eine handwerkliche Ausbildung in Bayern beginnen? Diese Frage stand im Mittelpunkt des Besuchs einer Delegation der Arbeits-, Migrations- und Beschäftigungsministerin der Republik Tadschikistan, Solikha Kholmakhmadzoda, im Bildungszentrum der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz in Regenburg. Hauptthema waren die Rahmenbedingungen einer möglichen Ausbildungskooperation. Das erklärte Ziel dabei: Jungen Menschen aus Zentralasien neue Perspektiven im ostbayerischen Handwerk eröffnen.

Die Ministerin hatte vom Kirgisistan-Projekt der Kammer gehört, bei dem kirgisische Jugendliche über die Arbeitsagentur Schwandorf für das ostbayerische Handwerk angeworben wurden. Begeistert von diesem Ansatz setzte sie sich eigeninitiativ mit der Kammer in Kontakt.

Win-Win-Situation

Begrüßt wurde die Delegation von HWK-Präsident Dr. Georg Haber, der die große Bedeutung des Handwerks in Ostbayern hervorhob. Er sprach über die Herausforderungen der regionalen Betriebe im Hinblick auf Fachkräfte- und Nachwuchsmangel sowie über die Strategien der Kammer, um dem enormen Fachkräftebedarf in Ostbayern zu begegnen. Eine dieser Strategien: ausländische Jugendliche für eine Ausbildung im regionalen Handwerk anzuwerben, auszubilden und nachhaltig zu integrieren. „Es geht darum, sogenannte ,Kümmerer-Strukturen‘ aufzubauen. Denn wir müssen eng mit den Jugendlichen zusammenarbeiten, um Hürden und Probleme frühzeitig und nachhaltig zu beseitigen“, so Haber. 

Ministerin Kholmakhmadzoda wiederum stellte die Situation in Tadschikistan dar: Auch in Tadschikistan bemühe man sich um die Förderung von Fachkräften in Handwerk und Industrie. Dortiges Problem sei aber vor allem die hohe Jugendarbeitslosigkeit, weshalb eine Zusammenarbeit zwischen Tadschikistan und Ostbayern fruchtbar sein könne. Das Ziel sei für sie deshalb: „Junge Menschen dazu zu befähigen, ihr Schicksal durch gute Arbeit selbst bewerkstelligen zu können und ihnen echte Zukunftsperspektiven zu bieten“, so Kholmakhmadzoda. 

Besuch im Bildungszentrum

Auch Siegfried Bäumler, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Schwandorf, der die Delegation begleitete, wies auf die günstige Ausgangslage hin: Tadschikistan verfüge über eine junge und schnell wachsende Bevölkerung – Bayern wiederum habe ein großes Interesse an der Ausbildung und Integration von Fachkräften.

Die genauen Zahlen und Fakten lieferte HWK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Kilger, um den tadschikischen Gästen Umfang, Aufbau und Entwicklung des Handwerks in Niederbayern und der Oberpfalz näherzubringen. Abschließend zeigte sich Ministerin Kholmakhmadzoda optimistisch: „Wir sind begeistert von den uns gebotenen Möglichkeiten und werden unsere Hausaufgaben machen. Vor allem am Problem der Sprachbarriere werden wir arbeiten“. 

Durch die Gebäude und Räumlichkeiten des Bildungszentrums in Regensburg führte anschließend dessen Leiter Benjamin Spiegler. Interessiert sprachen die Gäste mit den Lehrlingen in der Maurer- und Malerwerkstatt. Für Begeisterung sorgte die moderne Ausstattung des Bildungszentrums – insbesondere die Abbundanlage der Zimmerer stand im Mittelpunkt des Interesses.

 Ansprechpartner

Jürgen Kilger

Hauptgeschäftsführer

Tel. 0941 7965-101

juergen.kilger--at--hwkno.de



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Die beiden Handwerkskammervertreter und die tschikistanische Ministerin mit Maurerkelle in der Hand bei der Besichtigung einer Maurerwerkstatt .
HWK
Ministerin Kholmakhmadzoda (Mitte) besuchte gemeinsam mit HWK-Präsidenten Dr. Georg Haber (li.) und HWK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Kilger (re.) unter anderem die Maurerwerkstätten im Bildungszentrum Regensburg.