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Ein großes Lehrstellenangebot finden unter anderem angehende Schreiner.

Kommentar von Hauptgeschäftsführer Jürgen KilgerBayern an der Spitze bei der beruflichen Bildung, aber kein Grund zum Jubeln

"Mitte August 2018 hat das Institut der deutschen Wirtschaft Köln den aktuellen Bildungsmonitor vorgelegt. Die Studie hat geprüft, welchen Beitrag das Bildungssystem leistet, um Wohlstand zu sichern, Aufstiegsmöglichkeiten für den Einzelnen zu schaffen und Teilhabe zu gewährleisten. Im Vergleich unter den Bundesländern belegt Bayern erneut den dritten Platz. Bei der beruflichen Bildung liegt Bayern sogar an der Spitze. Gerade das Handwerk in Ostbayern, mit 38.000 Betrieben, leistet hier einen wesentlichen Beitrag.

Hat die berufliche Bildung also das Siegertreppchen erklommen? Nein. Das Handwerk hat keinen Grund zum Jubeln. Denn: Es wird für das Handwerk zunehmend schwieriger, den Fachkräftebedarf zu decken. Die jungen Menschen strömen an die Hochschulen und die Schulabgängerzahlen sind rückläufig. Für Ausbildungsbetriebe heißt das: Bewerber fehlen.

Zudem haben Handwerksbetriebe im Wettbewerb um die besten Köpfe nicht nur Konkurrenz aus den eigenen Reihen. Häufig haben sie gegenüber Großbetrieben das Nachsehen. So können angebotene Ausbildungsplätze im Handwerk nicht mehr besetzt werden, Beschäftigungs- und Karrierechancen bleiben ungenutzt. Mit Konsequenzen: Kunden müssen länger warten und das wirtschaftliche Wachstum bremst.

Daher ist eine starke berufliche Bildung unumstritten die Basis für eine erfolgreiche Standortpolitik. Und die Politik reagiert: Beispielsweise mit dem Meisterbonus setzt sie nicht nur eine Finanzspritze, sondern spendet jungen Handwerksmeistern auch Anerkennung. Er ist ein Beispiel dafür, dass es die Bayerische Staatsregierung mit der Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung ernst meint. Und sie tut gut daran, ihre "Zukunftsinitiative Berufliche Bildung" weiter fortzusetzen. Gerade die Bildungseinrichtungen des Handwerks müssen so ausgestattet sein, dass sie fit für die Anforderungen der Digitalisierung sind.

Doch auch in der Gesellschaft muss das Handwerk wieder mehr Wertschätzung erfahren. Lehrlinge dürfen auf keinen Fall als Bildungsabsteiger abgestempelt werden. Das ist nämlich absolut ungerechtfertigt, denn als Handwerker kann man sehr gutes Geld verdienen und Karriere machen. Die Chancen sind aktuell so gut wie noch nie: In den kommenden zehn Jahren stehen in Ostbayern 11.000 Betriebe zur Übergabe an und warten auf erfolgreiche neue Chefs."



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Probezeit mit Bravour bestanden: Seit einem halben Jahr steht Jürgen Kilger an der Spitze der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz.
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Hauptgeschäftsführer Jürgen Kilger.