Aktuell nehmen Hackangriffe wieder verstärkt zu, auch Handwerksunternehmen sind betroffen.
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Workshops, Netzwerken und Updates

In den vergangenen Jahren haben sich die durch Cyberkriminalität entstandenen Schäden auf über 220 Milliarden Euro pro Jahr mehr als verdoppelt. Um über die Problematik aufzuklären und der interessierten Öffentlichkeit und Wirtschaft praktische Tipps zu geben, haben sich die Stadt Regensburg, das IT-Sicherheitscluster e. V., die Digitale Gründerinitiative Oberpfalz, die Handwerkskammer, die Industrie- und Handelskammer Regensburg für Oberpfalz / Kelheim, die Ostbayerische Technische Hochschule (OTH) Regensburg und das Polizeipräsidium Oberpfalz zusammengetan und kürzlich den 1. Regensburger Cybersecurity Kongress im Gründungs- und Innovationszentrum TechBase veranstaltet. Insgesamt 200 Personen nahmen on- und offline am Kongress teil.



Cyberbedrohungen am Praxisbeispiel erklärt

Hochschullehrer Prof. Dr. Jürgen Mottok erläuterte die wesentlichen Angriffsbereiche eines Unternehmens und skizzierte den Weg eines Eindringlings mit Erpressungsabsicht: der sogenannten Ransom-Attacke. Diese mache derzeit den Bärenanteil an Angriffen aus und könne zu Schäden in Milliardenhöhe führen. Im Fokus der anschließenden Podiumsdiskussion stand die Verschlüsselungsattacke auf den Mittelständler Albert Pöllath. Drei bis vier Tage fiel die IT bei Pöllath aus, der Schaden war enorm. Experten von Polizei und aus dem IT-Sicherheitsmanagement begleiteten Albert Pöllath bei der Beschreibung seiner Erlebnisse und erläuterten die Vorgehensweisen, um im Notfall schnell wieder auf die Beine zu kommen. Es folgte ein Rundgang durch die TechBase, um die Schwachpunkte eines Bürogebäudes zu analysieren. Schon auf dem Parkplatz beginne IT-Sicherheit, erläuterten die Experten. Kriminelle würden beispielsweise in Mülleimer tauchen, um an vertrauliche Dokumente zu kommen. Mit dem Wissen um diese Schwachstellen sei es Unternehmern relativ einfach möglich, Vorsichtsmaßahmen zu treffen.



Livehacking, Workshops und Planspiele

In einem Livehacking am Nachmittag zeigte Thomas Moosmüller von BreakinLabs, wie leicht es sein kann, in Netze einzudringen und sich dort Rechte zu ergaunern. Im Workshop Notfallmanagement erklärte das Landesamt für Sicherheit in der Informationstechnik wie im Ernstfall schnell reagiert werden könne. In zwei Planspielen konnten Teilnehmende Ihre Reaktion im Falle eines Cyberangriffs selbst testen. Eine Ausstellung im Foyer sowie das Mobile IT-Forensiklabor der Polizei boten in den Pausen zusätzlich Raum zum Austausch und Netzwerken. Aufgrund der positiven Besucherresonanz wolle man das Veranstaltungsformat wiederholen, so die Kooperationspartner.