Max Heimerl
Christoph Ruhland
Geschäftsführer Max Heimerl findet, dass man als Arbeitergeber neben geldwerten Angeboten vor allem mit Wertschätzung bei seinen Mitarbeitern punkten kann.

SerieMitarbeiter gewinnen und an den Betrieb binden

Herr Heimerl, Sie werben mit dem Slogan "Die Welt braucht neue Helden, um die Zukunft zu bauen" für Nachwuchs. Welche Argumente haben Sie konkret in petto?

Die Arbeit bei Heimerl Bau ist sinnvoll. Wir realisieren Lebensträume für unsere Bauherren, unsere Leistungen sind stark gefragt, das hat sich trotz Krisen nicht geändert. Eine fundierte Ausbildung mit sehr guten Aufstiegschancen für die Zeit danach ist für uns selbstverständlich. Grundsätzlich ist unser Team sehr jung und unsere Mitarbeiter haben Spaß an der Arbeit, das rückmelden sie uns immer wieder. Darüber hinaus bieten wir noch geldwerte Vorteile, so beteiligen wir unsere Mitarbeiter beispielsweise am Erfolg. Auch steht unser Fuhrpark für private Zwecke zur Verfügung, dieses Angebot gilt auch für unsere Auszubildenden.



Sie haben für die Azubisuche eine extra Homepage kreiert, bieten ihren Fuhrpark an, veranstalten Mitarbeiterevents und –reisen wie beispielsweise in die USA oder nach Mallorca, und, und, und – alles auch sehr kostspielig, rechnet sich das?

Ich finde, das ist die falsche Sichtweise. Wir sehen unsere Mitarbeiter nicht als Kostenfaktor, ganz im Gegenteil. Gute, motivierte Mitarbeiter ermöglichen Wertschöpfung und Ertrag. Ein gutes Team ist ein entscheidender Wettbewerbsvorteil, und das ist unbezahlbar.



Was hat es mit Ihrem "Lehrlingshaus" auf sich?

Das bedeutet, dass unsere Lehrlinge vom ersten bis dritten Ausbildungsjahr den Rohbau eines Einfamilienhauses in kompletter Eigenregie für die Bauherren erstellen dürfen. Entscheidungen wie beispielsweise Materialbestellung und Kommunikation mit dem Bauleiter sowie Koordination von Arbeitsabläufen trifft das Heimerl Azubi-Team komplett selbstständig. Für Fragen oder bei Unklarheiten ist selbstverständlich ein Vorarbeiter mit auf der Baustelle, der auch ein waches Auge über die Arbeitsabläufe hat. Alle drei Jahre gibt es dieses Projekt bei uns, damit jeder Lehrling einmal dabei sein kann. Heuer fand es bereits zum sechsten Mal statt. Wir möchten damit Kreativität und Eigeninitiative steigern, sowie Verantwortungsbewusstsein und Motivation fördern. Die Erfahrung zeigt, dass das beim Nachwuchs sehr gut ankommt.



Aus Ihrer Erfahrung heraus, was ist das Wichtigste bei der Suche und Bindung von Fachkräften und Nachwuchs?

Das allerwichtigste ist die Wertschätzung, finde ich. Klar, geldwerte Vorteile können schlagkräftige Argumente auf dem Arbeitsmarkt sein, doch langfristig gesehen, muss einfach ein guter und vertrauensvoller Umgang zwischen Chef und Angestelltem gepflegt werden. Das bringt die besten Ergebnisse. Auch ist es für uns selbstverständlich, dass wir im Notfall oder bei Krankheit helfen. Aus der Erfahrung heraus habe ich gelernt, dass über Empfehlungen oftmals die besten Neueinstellungen zustande kommen. Auch das ist eine Form der Wertschätzung, den Mitarbeiter bei Entscheidungen mit einbeziehen.