Handwerk
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Was ist Handwerk?

Was ist Handwerk?

Das Handwerk bildet mit seinen vorwiegend kleinen und mittleren Betrieben das Kernstück der deutschen Wirtschaft. Als Arbeitgeber, Ausbilder und Wirtschaftsmotor trägt das Handwerk entscheidend zur Sicherung des Wohlstands und der Entwicklung der Gesellschaft bei. Ob für Privatverbraucher, Industrie, Handel oder die öffentliche Hand - das Handwerk bietet ein breites, differenziertes und qualitativ hochwertiges Angebot an Waren und Dienstleistungen an. Mit Flexibilität und Kreativität erfüllt es individuelle Kundenwünsche.

Was Handwerk ist, welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, um ein Handwerk selbständig ausüben zu dürfen, die Grundlagen der Berufsbildung im Handwerk sowie die Struktur der Organisationen des Handwerks sind grundsätzlich in der Handwerksordnung geregelt.

Danach gehört ein Gewerbe dann zum Handwerk, wenn es handwerksmäßig betrieben wird und in einer der Anlagen der Handwerksordnung aufgeführt ist. Man unterscheidet zwischen zulassungspflichtigen Handwerken, zulassungsfreien Handwerken und handwerksähnlichen Gewerben.

Auf eine exakte Definition des Handwerks hat der Gesetzgeber jedoch verzichtet und es auch nicht wie zum Beispiel in anderen europäischen Ländern auf bestimmte Betriebsgrößen festgelegt. Das Handwerk erhält dadurch Raum, sich an wirtschaftliche und technische Entwicklungen anzupassen.

Zusammenfassung

  • Kleine und mittlere Betriebe
  • Regelung in der Handwerksordnung
  • Unterscheidung zwischen zulassungspflichtigen Handwerken
    zulassungsfreien Handwerken und
    handwerksähnlichen Gewerben




Bedeutung des Handwerks

Das Handwerk ist ein bedeutender und vielschichtiger Wirtschaftsfaktor in Deutschland. Es leistet einen unverzichtbaren Beitrag für die Wirtschaftsentwicklung, Beschäftigung und Ausbildung.

Niederbayern und die Oberpfalz haben traditionell eine starke handwerkliche Basis. Im Vergleich zu anderen Regionen in Bayern und Deutschland steht Ostbayern häufig an der Spitze und verzeichnet damit beste Grund- und Strukturdaten.

Das Handwerk ist nicht nur der wichtigste Partner der täglichen Daseinsvorsorge, sondern auch ein wichtiger Zulieferer zur Industrie und ein zunehmend bedeutender Exporteur. In Ostbayern erwirtschaftet das Handwerk mit 20 000 Unternehmen 22 Prozent aller Unternehmensumsätze, hat einen Anteil von 19 Prozent an den sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten und stellt 33 Prozent aller Ausbildungsplätze zur Verfügung.



Das Handwerk hat...

  • mit 20.000 Unternehmen 22 Prozent aller Unternehmensumsätze erwirtschaftet
  • einen Anteil von 19 Prozent an sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten
  • 33 Prozent aller Ausbildungsplätze zur Verfügung gestellt.




Ausbildungsleistung

Das Handwerk ist und bleibt Deutschlands Ausbilder Nr. 1. Die konstant hohe Ausbildungsleistung belegen die folgenden Fakten:

Ein Drittel aller Jugendlichen lernt im Handwerk. In Niederbayern-Oberpfalz sind es rund 36 Prozent. Zum Vergleich: Nur jeder sechste Arbeitnehmer in Deutschland ist im Handwerk beschäftigt. Die Beschäftigtenzahlen gingen in den letzten Jahren in den gewerblich-technischen Berufen etwas zurück. Der aktuelle Trend zeigt, wieder nach oben. Das Handwerk bildet über dem eigenen Bedarf hinaus aus.

Die Ausbildungsquote, also der Anteil der Lehrlinge an der Gesamtzahl der Handwerksbeschäftigten, beträgt in Deutschland rund 9 Prozent, in Bayern rund 10 Prozent und in Niederbayern-Oberpfalz sogar cirka 11 Prozent. Sie liegt damit wesentlich höher als in anderen Wirtschaftsbranchen.

Jeder dritte Handwerksbetrieb bildet aus. Diese hohe Quote ist wesentlich der Ausbildungsberechtigung zu verdanken, die mit dem Meisterbrief erworben wird.

Neue und neu geordnete Handwerksberufe wie Mechatroniker oder Systemelektroniker beweisen, dass das Handwerk auch im 21. Jahrhundert Zukunft hat.



Ringen um die besten Köpfe

Die technologische Weiterentwicklung führt auch im Handwerk zu höheren Anforderungen in der beruflichen Bildung. Einfachere Tätigkeiten gehen zurück, die Zahl der hoch technisierten Berufe nimmt zu, Kundenorientierung wird immer wichtiger und neben den fachlichen gewinnen auch die sozialen Kompetenzen an Bedeutung. Deshalb sind im Handwerk engagierte, kreative, präzise arbeitende Jugendliche mit guter schulischer Vorbildung gefragt.

Dennoch haben auch leistungsschwächere Schulabgänger die Chance, im Handwerk ihren Weg zu machen. Damit nimmt das Handwerk auch eine Funktion des sozialen Ausgleichs wahr.

Titelbild Artikel ÜLU
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Weitere Informationen zur Ausbildung im Handwerk gibt es auf der Seite Handwerksberufe.