Kursleiter Andreas Freundorfer (2. Reihe, 1. v. li.) gratulierte den Absolventen zu ihren Leistungen im Meisterkurs.
HWK
Kursleiter Andreas Freundorfer (2. Reihe, 1. v. li.) gratulierte den Absolventen zu ihren Leistungen im Meisterkurs.

Zwölf neue Fliesenlegermeister

20. Februar 2018

Die Erleichterung ist Matthias Gruber aus Cham anzusehen. Er ist einer von zwölf Teilnehmern im aktuellen Meisterkurs für Fliesen-, Platten-, und Mosaikleger im Bildungszentrum der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz in Straubing. Soeben hat er sein praktisches Meisterstück fertiggestellt, jetzt heißt es abwarten. In wenigen Minuten wird es der Prüfungsausschuss mit strengen Augen begutachten und bewerten.

Knifflige praktische Prüfungsaufgabe

In insgesamt 600 Unterrichtsstunden wurden die Teilnehmer im Vollzeitkurs auf die anspruchsvollen Prüfungen in Fachtheorie und Fachpraxis vorbereitet. Neben den unterschiedlichen Verlegetechniken gehörten auch das Zeichnen von Plänen, Bauphysik, Mathematik, Kalkulation und Farb- und Gestaltungslehre zu den Kursinhalten. Hinzu kam unter anderem das gekonnte Umsetzen von Bildmotiven oder Firmenlogos an Wänden oder auf Bodenbelägen. Die Aufgabenstellung für die praktische Prüfung hatte es heuer in sich: Die Prüflinge mussten einen standsicheren Pflanztrog in floraler Form entwerfen und anfertigen. Verbindliche Vorgaben waren: Ein Rohkörper aus Porenbeton, mindestens zwei verschiedene Fliesenmaterialien und eine maximale Fugenbreite von drei Millimetern. Sonst waren der Kreativität der Fliesenleger keine Grenzen gesetzt. Dementsprechend vielfältig waren die Ergebnisse.

Weiterbildung in Theorie und Praxis

Teilnehmer Gruber scheint zufrieden mit seinem Werk. Bei der Form ließ er sich von einer dreiteiligen Orchideenblüte in den Farben Gelb und Rot inspirieren. Als größte Schwierigkeit nannte er "dass die Maße am Schluss passen". Schließlich handele es sich um echte Millimeterarbeit. Dass der 23-Jährige größten Wert auf sorgfältiges Arbeiten legt, erkennt man auch als Laie. Durch seinen Vater, ebenfalls Fliesenlegermeister, bekam er die Begeisterung für die bunten Kacheln bereits in die Wiege gelegt. Nach dem Realschulabschluss war klar: "Das möchte ich auch machen." Mit der Gesellenprüfungsnote 1,0 absolvierte er seine Lehre beim Baufachzentrum Zitzmann in Cham und begann schon zweieinhalb Jahre später mit dem Meisterkurs. Der Grund: Er wollte seine praktischen Kompetenzen erweitern und zusätzlich fit werden für Büro, Betriebswirtschaft und Marketing. An seinem Beruf schätze er vor allem, dass man am Abend weiß und sieht, was man getan hat, so der Jungmeister. "Und die Arbeit mit de Leid macht mir Freid."

"Präzises Arbeiten das A und O"

Ausbilder Andreas Freundorfer leitet den Meisterkurs seit über 30 Jahren und hält die Anforderungen in der Fachpraxis bewusst hoch, denn "präzises Arbeiten ist in diesem Handwerk das A und O." Obwohl sich Fliesenleger längst auch ohne Meisterbrief selbstständig machen können, entscheiden sich immer noch viele für den jährlichen Meisterkurs in Straubing. Das zeuge von dem gewaltigen Engagement der Teilnehmer und stelle sicher, dass sie der technischen Entwicklung standhalten und beste Qualität bieten können, so Freundorfer. "Der Meisterbrief ist und bleibt ein Qualitätssiegel."

Den nächsten Meisterkurs im Fliesen-, Platten- und Mosaikleger-Handwerk bietet die Handwerkskammer ab Oktober 2018 in Straubing an. Weitere Informationen finden Sie in unserem Kursportal.

 

Erfolgreiche Absolventen der theoretischen und praktischen Meisterprüfung:

  • Mathias Bischoff, 90489 Nürnberg
  • Matthias Gruber, 93413 Cham
  • Thomas Hamberger, 84066 Mallersdorf-Pfaffenberg
  • Tobias Kerscher, 93197 Zeitlarn
  • Peter Klauser, 87509 Immenstadt i. Allgäu
  • Stefan Kraxenberger, 84137 Vilsbiburg
  • Adrian Linzmaier, 94571 Schaufling
  • Michael Metz, 83623 Dietramszell
  • Daniel Schlimbach, 99869 Günthersleben-Wechmar
  • Florian Schmied, 94522 Wallersdorf
  • Josef Walch, 82544 Egling
  • Stefan Weigert, 93176 Beratzhausen

Freut sich sein Meisterstück, einen Pflanztrog in floraler Form, bald mit nach Hause nehmen zu dürfen: Der 23-jährige Matthias Gruber aus Cham.
HWK
Freut sich sein Meisterstück, einen Pflanztrog in floraler Form, bald mit nach Hause nehmen zu dürfen: Der 23-jährige Matthias Gruber aus Cham.

 Downloads