Die Einführung der Kassenbonpflicht stellt Bäcker, Metzger und Co. vor Herausforderungen.
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Die Einführung der Kassenbonpflicht stellt Bäcker, Metzger und Co. vor Herausforderungen.

Handwerkskammer berät zu digitalen Bürolösungen Wie der Kassenbon aufs Handy kommt

Vernetzt, mobil, effizient und zeitsparend: das ist Büroarbeit, wie sie im Zeitalter der Digitalisierung sein kann. Ob digitale Zeiterfassung, Buchhaltungssoftware oder digitaler Belegaustausch – mit dem Beratungsangebot "Büro 4.0" zeigt die Handwerkskammer Betrieben verschiedene digitale Lösungen fürs Büro. Neu im Portfolio: die App "Anybill", mit der der Kassenzettel ganz einfach auf das Handy kommt. Der Hintergrund für die Idee der App ist die seit Anfang 2020 geltende Kassenbonpflicht, aufgrund der jedem Kunden ein Beleg ausgegeben werden muss – auch bei Kleinstbeträgen.

Digitale Lösungen für die Kassenbonpflicht

Für die offizielle Aufnahme von Anybill in das Beratungsangebot ist die App-Gründerin Lea Frank aus Regensburg, noch vor der Corona-Krise, in die Handwerkskammer gekommen und hat den Nutzen ihres Start-ups beschrieben sowie die Berater geschult. "Wir bieten eine Alternative mit Mehrwert zum Kassenbon", so Frank. Wie das geht: Der Kunde hält sein Handy an den Scanner der Kasse, so wird der Beleg digital übertragen und es entsteht kein Papiermüll. Aber neben der Belegübertragung können die Betriebe damit noch viel mehr machen. So nannte sie als Möglichkeiten digitale Kundenkarten und integrierte Marketingaktivitäten, wie zum Beispiel Rabattaktionen für Treuekunden. "Außerdem bauen die Betriebe ihr Nachhaltigkeitsimage aus, wir pflanzen nämlich für die eingesparten Kassenbons weltweit Bäume." Die Software kann man in alle bestehenden Kassensysteme integrieren. HWK-Bereichsleiter der Beratung, Andreas Keller, erklärte, dass viele Handwerksbetriebe, vor allem Bäcker und Metzger, wegen der Kassenbonpflicht dringend neue Lösungen suchen. "Viele leiden unter einer Flut an Kassenzetteln aus Thermopapier, die die Kunden gar nicht brauchen und wollen. Doch die EU-Richtlinie ist nun mal da. Wir wollen, dass unsere Handwerksbetriebe Lösungen bekommen, mit denen sie sowohl die Vorschriften erfüllen, aber gleichzeitig auch noch einen Mehrwert davon haben."

Breites Beratungsangebot für Betriebe

Nach Ende der Ausgangsbeschränkungen können die Mitgliedsbetriebe der Handwerkskammer einen Beratungstermin im Bildungszentrum in Neumarkt oder in Schwandorf vereinbaren, um Anybill auszuprobieren. Doch auch weitere Instrumente des Büro 4.0 können Handwerker dort selbst testen. So wie die Software "DATEV Unternehmen online", die einen reibungslosen Beleg- und Datenaustausch zwischen Steuerberater und Unternehmen garantiert, ob beim Erstellen der Buchführung oder der Lohnabrechnung. Oder das digitale Zeiterfassungssystem "Crewmeister – powered by ODAV", das vor allem an die Bedürfnisse kleinerer Betriebe angepasst ist. Andreas Keller: "Wir wollen Handwerker darüber informieren, wie sie ihre Büroabwicklung schlanker gestalten können." Schließlich hätten Betriebsinhaber oft wenig Kapazität für die Büroarbeit und seien für jede zeitliche Entlastung dankbar. "Mit unserem Büro 4.0 zeigen wir Handwerkern, wie sie gezielt die Digitalisierung zur Verbesserung ihres Betriebes nutzen können." Natürlich ist eine Beratung auch telefonisch oder per E-Mail möglich.



Weitere Informationen

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Wichtiges zur Kassenführung



Anybill-Gründerin Lea Frank zeigt den Betriebsberatern welche Vorteile die App "Anybill" Handwerksbetrieben bietet.
HWK
Anybill-Gründerin Lea Frank (2.v.re.) zeigte (v.li.n.re.) Betriebsberater Mario Göhring, Bereichsleiter Andreas Keller und Digitalisierungskoordinatorin Jasmin Kiefmann, welche Vorteile die App "Anybill" Betrieben bietet.

Kiefmann Jasmin Fotowerkstatt Gahr

Jasmin Bockes

Digitalisierungskoordinatorin / Beratungsstelle für Innovation und Technologie (BIT)

Charlottenhof 1

92421 Schwandorf

Tel. 09431 885-321

Fax 09431 885285-321

jasmin.bockes--at--hwkno.de