Dr. Georg Haber, Präsident der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz.
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Dr. Georg Haber, Präsident der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz.

Breitbandausbau im ländlichen RaumSchnelles Internet ist Grundvoraussetzung für zukunftsfähiges Handwerk

19. Februar 2019

"Die Digitalisierung der ostbayerischen Handwerkswirtschaft nimmt immer weiter Fahrt auf. Gleichzeitig gibt es in vielen Teilen der Oberpfalz und Niederbayerns noch nicht die notwendige Breitbandinfrastruktur. Gerade kleine, teils abgelegene Ortschaften sind betroffen. Umso mehr stoßen daher die neuesten Aussagen der Deutschen Telekom bei uns auf Unverständnis. Der größte deutsche Breitbandanbieter will keine Angebote mehr abgeben, wenn es um den Ausbau in eben diesen Gebieten geht. Auswahlverfahren, die weniger als 50 Haushalte beinhalten, will die Telekom künftig nämlich nicht mehr bedienen. Um zukunftsfähig zu sein, benötigen wir, die Handwerker Ostbayerns, aber schnelle und stabile Internetverbindungen.  

In den letzten Jahren hat Ostbayern beim Breitbandausbau deutliche Fortschritte gemacht. Dennoch beklagen viele Handwerker, dass die moderne Breitbandinfrastruktur ihnen noch nicht zur Verfügung stehe. Mit dem Breitbandförderprogramm "Höfebonus" hat der Freistaat Bayern eine Möglichkeit geschaffen, um auch abgelegene Ortschaften berücksichtigen zu können. Durch die Verweigerungshaltung der Deutschen Telekom befürchten wir, dass dieses Förderprogramm nicht ausreichend umgesetzt werden kann und der ländliche Raum auf der Strecke bleibt. Daher unterstreichen wir die Forderungen von Passaus Landrat Franz Meyer: die Bayerische Staatsregierung muss handeln.

Die aktuell vorhandene Breitbandinfrastruktur erlaubt es ostbayerischen Betrieben noch nicht, ihre Möglichkeiten voll auszuschöpfen. Die Übermittlung von Daten und die Kommunikation zwischen Handwerkern und Zulieferern oder Kunden wird durch langsame und schlecht ausgebaute Internetverbindungen behindert. Hält dieser Zustand an, entstehen Defizite, die sich in einigen Jahren nicht mehr aufholen lassen. Es ist eines der bayerischen Staatsziele, dass die Lebensverhältnisse und Arbeitsbedingungen in Stadt und Land auf das gleiche Level gebracht werden. Eine gut ausgebaute Breitbandinfrastruktur gehört da dazu. Was man nicht außer Acht lassen darf: Auch die Mobilfunkabdeckung muss in ländlichen Gebieten dringend verbessert werden. Dazu müssen die neuen Masten natürlich an das schnelle Internet angeschlossen werden.

Um es zusammenfassend zu sagen: Wir erwarten, dass die Bayerische Staatsregierung ihre Wahlversprechen einhält und Bayern für eine digitale Zukunft rüstet. Das Handwerk in Ostbayern ist ein stabilisierender Faktor für unsere Wirtschaft. Auch deshalb dürfen wir beim Breitbandausbau nicht vergessen werden."



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Jürgen Kilger

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