Funkmasten
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Das Handwerk ist auf modernen Mobilfunk angewiesen. Doch gerade in Ostbayern entspricht die Mobilfunkversorgung oft nicht dem Bedarf. Eine Expertenstudie gibt Antworten, was zu tun ist. Mobilfunkversorgung in Niederbayern und der Oberpfalz

Ausgangslage



Der Mobilfunk in Deutschland entspricht oftmals nicht dem Standard, den Menschen in vielen anderen europäischen Ländern gewohnt sind. Das ist auch die Wahrnehmung der Menschen in Ostbayern. Dabei ist mobiles Arbeiten - auch immer stärker mit digitaler Unterstützung - seit jeher im Handwerk weit verbreitet. 

Daher sollten grundsätzliche Diskussionen über die Notwendigkeit eines flächendeckenden Ausbaus mit modernstem Mobilfunk in Deutschland der Vergangenheit angehören. Vielmehr müssen Diskussionen darauf gelenkt werden, wie wir in Deutschland möglichst schnell unsere gesetzten Ziele beim Mobilfunkausbau erreichen.



 Die viel beschworene Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse im Land basiert auch auf einer gleichwertigen digitalen Infrastruktur!





Expertenstudie Mobilfunkversorgung



Die Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz hat vor dem Hintergrund der beschriebenen Ausgangslage die SBR-net Consulting AG mit der Erstellung einer Studie unter dem Titel "Die Mobilfunkversorgung in Niederbayern und der Oberpfalz - Anforderungen und Handlungsempfehlungen des Handwerks für eine zukunftsfähige Region" beauftragt.



 Wir als Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz wollen einen konstruktiven Beitrag leisten und konkrete Ansatzpunkte aufzeigen, wie die Mobilfunkversorgung in Ostbayern deutlich verbessert werden kann - für das mobile Arbeiten unserer Handwerksbetriebe, aber auch für die Menschen in Ostbayern. 



Die im November 2020 veröffentlichte Studie hat dabei nicht nur das Handwerk, sondern das gesamte ländlich geprägte Ostbayern im Blick. Die Studie liefert unter anderem wichtige Informationen für die laufenden Diskussionen zum tatsächlichen Stand der Mobilfunkversorgung in Ostbayern. Sie gibt Antworten auf die Bedeutung eines zukunftsfähigen Mobilfunkausbaus für den ländlichen Raum und zeigt, woran es beim gegenwärtigen Mobilfunkausbau fehlt.





Zentrale Erkenntnisse



Aus Sicht der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz lassen sich auf Basis der angeführten Studie folgende zentralen Erkenntnisse zusammenfassend ableiten:

  • Sowohl Bayern insgesamt als auch die beiden Regierungsbezirke Niederbayern und die Oberpfalz sind mit 4G-Mobilfunk schlechter versorgt als der Bundesdurchschnitt.

  • Versorgungslücken werden Stand heute auch in Zukunft bleiben. Ein deutlicher Anteil der bleibenden "weißen Flecken" wird nach den Prognosen auch auf den ostbayerischen Raum entfallen.

  • Das bereits laufende Mobilfunkförderprogramm des Freistaats Bayern ist ein guter erster Schritt, es gibt aber noch eine Reihe weiterer Verbesserungsmöglichkeiten.

  • Darüber hinaus sind erfolgsversprechende Ansatzpunkte zur Verbesserung der Mobilfunkversorgung auch im ländlichen Raum vorhanden.


 Die Erschließung mit LTE-Technologie, die zunächst mit 5G-Technologie ergänzt wird, ist zu begrüßen und stellt für das Handwerk in Ostbayern eine wichtige Perspektive dar. Gleichzeitig muss der weitere Ausbau der modernen Mobilfunknetze mit 5G im ländlichen Raum ebenso intensiv vorangetrieben und darf nicht verzögert werden. Verzögerungen oder falsche Priorisierungen würden für den ostbayerischen Standort in weiten Teilen einen Verlust an Wettbewerbsfähigkeit mit sich bringen.  

 Tipp

Werfen Sie bei Interesse einen Blick in die Karte zum Mobilfunk-Monitoring der Bundesnetzagentur mit Informationen zur standortbezogenen Mobilfunknetzabdeckung unter www.breitband-monitor.de





Zentrale Forderungen



  1. Das bayerische Mobilfunkförderprogramm kann und muss weiterentwickelt werden. Es darf nicht wie bisher nur dort fördern, wo keine Sprachtelefonie funktioniert.

    Die Definition der "weißen Flecken" sollte daher nicht auf die bestehende Sprachtelefonie-, sondern auf die wichtige LTE-Versorgung abstellen.

  2. Das bayerische Förderprogramm sollte auch Lösungen für "graue Flecken" bieten, in denen nur ein oder zwei Betreiber eine Abdeckung vorweisen können.

  3. Zudem sollte es auch Auflagen zum lokalen/regionalen Roaming in "weißen Flecken" geben. Dadurch würden die drei Netzbetreiber und all ihre Kunden von den geförderten Infrastrukturen profitieren.

  4. Der bisherige verpflichtende Ausbaufokus nur auf Bundesstraßen und Autobahnen ist für das Handwerk nicht ausreichend. Es braucht auch entlang der untergeordneten Straßen und auf Baustellen in Randlagen leistungsfähigen Mobilfunk.


 Fehler der Vergangenheit dürfen sich nicht wiederholen. Ostbayern darf beim weiteren Mobilfunkausbau nicht wieder hintenanstehen. Wirtschaft, Bürger und auch das Handwerk wollen in Zukunft 5G-Anwendungen nicht nur in Ballungsräumen wie Regensburg, Landshut oder Passau nutzen, sondern auch im Bayerischen Wald, im Rottal und in der Nordoberpfalz. 





Bedeutung für das Handwerk



Gewerbliche Nutzer, insbesondere auch jene im Bereich des Handwerks, die tagtäglich auf Baustellen und bei Kunden unterwegs sind, haben höhere Anforderungen, sowohl an die Netzabdeckung als auch an die Übertragungsgeschwindigkeiten im Mobilfunkbereich und leiden unter der gegenwärtig oft ungenügenden Versorgungslage.

Schneller und zuverlässiger Austausch von (auch großen) Datenmengen, wird immer wichtiger.

Außerdem brauchen Handwerker online Zugriff von unterwegs auf ihre Daten und Systeme. Stichworte sind hier zum Beispiel: Cloud-Computing, vorausschauende Wartung und smarte Software



 Digitalisierung ist kein Luxus, sondern unverzichtbar für Arbeit und Leben heute. 

Kompetenzzentrum Digitales Handwerk

Das Kompetenzzentrum Digitales Handwerk unterstützt den handwerklichen Mittelstand bei der Erschließung technischer und wirtschaftlicher Potenziale, die sich aus der digitalen Transformation für das Handwerk ergeben.



 Weitere Informationen

www.handwerkdigital.de

 



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