Kommentar von Jürgen Kilger, Hautgeschäftsführer der Handwerkskammer Liquidität dank Vertrauen

In der Corona-Pandemie zeigt es sich deutlich: Das ostbayerische Handwerk ist der Stabilitätsanker der Region. Die Betriebsinhaber versuchen das Möglichste, um ihren wertvollen Mitarbeiterstamm zu halten. Sie sichern damit Arbeitsplätze, aber garantieren auch die Nahversorgung der Menschen vor Ort. Doch, wie für die Gesamtwirtschaft, ist es auch für die knapp 39.000 Handwerksbetriebe in Niederbayern und der Oberpfalz nicht leicht, die Krise zu meistern. Unterstützung ist gefragt. So haben wir, die Handwerkskammer, in den letzten Monaten knapp 8.000 Betriebe rund um die Folgen der Pandemie beraten und die Interessen der Handwerker gegenüber der Politik vertreten. Gleichzeitig haben sich die zahlreichen Verbindungen zu unseren inländischen und ausländischen Partnern als tragfähig, nützlich und sinnvoll erwiesen. Dazu gehören auch die traditionell engen Bande zwischen Handwerkern und den regionalen Banken. Diese sollten wir jetzt gemeinsam nutzen, um diese Zeit bestmöglich zu gestalten. Denn ohne schwarzmalen zu wollen: Für viele Betriebe, die bislang noch von bestehenden Aufträgen und guten Umsätzen profitieren konnten, steht die schwere Zeit erst noch bevor. Dann braucht es vor allem eines: Liquidität. Kurzarbeitergeld, steuerliche Maßnahmen, Kreditprogramme und Zuschüsse – die Maßnahmen von Bund und Land helfen den Betrieben. Das ist richtig und wichtig, aber auch die verpuffen ohne das wichtigste Kapital für den Mittelstand: Vertrauen. Vertrauen ist die beste Basis für die Sicherung der Zukunft und gleichzeitig die wichtigste Sicherheit für beide Partner, für Bank und Betrieb. Gemeinsam haben wir die letzten Monate insgesamt relativ gut überstanden. Und auch in den kommenden Wochen und Monaten werden wir gezielt diese Verbindungen nutzen, um dann vielleicht sogar gestärkt aus der Krise hervorzugehen.