Podiumsdiskussion bei der Europäischen Union in Brüssel.
Regierung der Oberpfalz
Welche Herausforderungen bringt die Zukunft für den gemeinsamen Wirtschafts- und Lebensraum? Darüber sprachen bei der Podiumsdiskussion (v.li.n.re.) IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Jürgen Helmes, IHK-Vizepräsident Thomas Hanauer, HWK-Präsident Dr. Georg Haber und Dr. Milan Edl von der Westböhmischen Universität Pilsen.

Oberpfalz und Pilsen - mit Vorbildcharakter für ganz EuropaGrenzüberschreitende Partnerregion in Brüssel

Einen Abend lang stand die Vertretung des Freistaats Bayern bei der Europäischen Union in Brüssel ganz im Zeichen einer besonderen Partnerschaft: der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit zwischen der Oberpfalz und Pilsen. Unter dem Titel "Zwei starke Partner im Herzen Europas" präsentierten sich die einst über Jahrzehnte getrennten Regionen gemeinsam auf der großen, europäischen Bühne einem internationalen Publikum. Exakt 30 Jahre nach Fall des "Eisernen Vorhangs" sowie 15 Jahre nach der EU-Osterweiterung - und damit punktgenau zu Jubiläen zweier wegbereitender Meilensteine. Die Gäste kamen zahlreich in die Bayerische Vertretung in Brüssel, um sich über Besonderheiten und Stärken der Regionen zu informieren. Dazu gab es zahlreiche original bayerisch-böhmischen Spezialitäten, darunter süßer Senf, Bratwürste und Zoiglbier aus der Oberpfalz sowie Kolatschen aus Böhmen und als Begleitung die Musik der Wadlbeißer, verstärkt um einen Dudelsackspieler aus Pilsen.

Vernetzte Regionen sind heute starker Wirtschaftsstandort

Nach der Grenzöffnung hat sich eine außerordentliche Aufwärtsentwicklung ergeben, insbesondere in der Oberpfalz und Pilsen, die von der politisch bedingten Randlage in das Herz Europas gerückt sind und heute nicht nur für Traditionen und kulturellen Reichtum, sondern gerade auch für Innovationen und wirtschaftliche Leistungskraft stehen. "Was Bayern und Tschechen in den vergangenen zehn Jahren erreicht haben und heute täglich erreichen, macht Mut und ist Antrieb, sich dafür stark zu machen und sich für Begegnungen auf Augenhöhe und für internationale Zusammenarbeit zu engagieren", betonte Dr. Florian Herrmann, Leiter der Bayerischen Staatskanzlei und Staatsminister für Bundes- und Europaangelegenheiten in seiner Begrüßung. Dass die Oberpfalz heute ein starker Wirtschaftsstandort ist, hätten vor einigen Jahren viele noch für unvorstellbar gehalten. Dazu beigetragen hat eine Unternehmerlandschaft, die durch viele Mittelständler geprägt ist und auch viele Global Player hervorgebracht hat. "Ein entscheidendes Instrument ist sicherlich auch die bayerische Struktur- und Regionalpolitik mit der gezielten Wirtschaftsförderung der Bayerischen Staatsregierung", so Regierungspräsident Axel Bartelt. In der Oberpfalz ergänzen sich die Förderung von Spitzentechnologie und Digitalisierung sowie der Ausbau der Forschungsinfrastruktur optimal - eine ähnlich positive Entwicklung, wie sie die Region Pilsen in Tschechien verzeichnet. "Wir sind nicht mehr am Rande, sondern mittendrin", so Bezirkstagspräsident Franz Löffler. Auf beiden Seiten der Grenze sei es gelungen, den Menschen die jeweils benachbarte Region näherzubringen.

Im Mittelpunkt des Abends stand eine hochkarätig besetzte Podiumsdiskussion, die sich nicht nur mit den Stärken und Besonderheiten der einzelnen Regionen beschäftigte, sondern auch die Herausforderungen für die Zukunft des gemeinsamen Wirtschafts- und Lebensraumes beleuchtete. Im Fokus stand hierbei zum einen das Themenfeld Innovation und Wirtschaft mit den Gesprächspartnern Dr. Milan Edl von der Westböhmischen Universität Pilsen für Internationalisierung, Dr. Georg Haber, Präsident der Handwerksammer Niederbayern-Oberpfalz, und Thomas Hanauer, Vizepräsident der IHK Regensburg für Oberpfalz/Kelheim.