Landräte Tagung
Carina Weinzierl, Landratsamt Landshut
Landrat Sebastian Gruber (mi.) bedankt sich als Vorsitzender der niederbayerischen Landräte bei Jürgen Kilger (li.) von der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz und Jürgen Schreiner von der IHK Niederbayern für den regen Austausch.

AustauschDas Handwerk als Nachhaltigkeitsmotor

Die Themen der niederbayerischen Landrätekonferenz in Neufahrn waren breit gefächert. Die Pandemie zeige weiterhin enorme Auswirkungen auf die Betriebe. Einen Überblick über die aktuelle Situation, aber auch die Herausforderungen der Zukunft haben Jürgen Kilger, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer, und Alexander Schreiner, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Niederbayern, gegeben. Kilger berichtete von „gemischten Erwartungen“ der Handwerksbetriebe. Auch wenn rund die Hälfte der Unternehmen ihre Geschäftslage als gut bewerte, seien es vor allem die enormen Preissteigerungen, die Sorge bereiteten. Die Verbindung von Handwerk und Klimaschutz sei ein wichtiges Thema. Als positiv bewerten die Handwerker auch den Wohnungsbau, der Ausbau von Elektromobilität oder die energetische Sanierung.

Deshalb brauche das Handwerk laut Kilger beste Rahmenbedingungen, um seinen Beitrag als Nachhaltigkeitsmotor leisten zu können. Die Mobilität im ländlichen Raum, der Ausbau der ÖPNV-Angebote für Azubis sowie landkreisübergreifende Tarife waren ein weiterer Schwerpunkt. Dabei betonten die Landräte die Bemühungen, hier Angebote zu schaffen. Dennoch müssten die Angebote auch angenommen werden. Im Bereich der digitalen Infrastruktur trügen die Bemühungen langsam Früchte, dennoch seien Glasfaser oder flächendeckende 4G-Mobilfunk-Versorgung noch kein Standard. Notwendig sei hier auch, Planungs- und Genehmigungsverfahren zu beschleunigen.

Laut Alexander Schreiner sei der Aufwärtstrend in der Wirtschaft, der sich nach dem massiven Corona-Einbruch gezeigt habe, zuletzt unterbrochen worden. Gleichzeitig seien die Erwartungen für die Zukunft zuversichtlich. Die Beurteilung der aktuellen Lage dagegen falle wieder schlechter aus. Als Gründe dafür nannte Schreiner die Hygiene-Auflagen, aber auch Belastungen wie explodierende Energiepreise, Lieferengpässe oder Material- und Rohstoffknappheit. „Allen voran ist der Fachkräfte- und Nachwuchsmangel Wachstumsbremse Nummer 1, Tendenz steigend“, sagte Schreiner.

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