Sprachen über die nötige Breitbandversorgung (v. li. n. re.): Vorstandsmitglied der Handwerkskammer Karl Arnold, Kreishandwerksmeister Joachim Behrend, Kammerpräsident Dr. Georg Haber, Landrat des Landkreises Neustadt an der Waldnaab Andreas Meier, Leiter des Vermessungsamtes Anton Hösl, Handwerkskammer-Referent Christian Stachel und stellvertretender Bereichsleiter bei der Handwerkskammer Alexander Stahl.
HWK
Sprachen über die nötige Breitbandversorgung (v. li. n. re.): Vorstandsmitglied der Handwerkskammer Karl Arnold, Kreishandwerksmeister Joachim Behrend, Kammerpräsident Dr. Georg Haber, Landrat des Landkreises Neustadt an der Waldnaab Andreas Meier, Leiter des Vermessungsamtes Anton Hösl, Handwerkskammer-Referent Christian Stachel und stellvertretender Bereichsleiter bei der Handwerkskammer Alexander Stahl.

Nur mit zukunftsfähiger Breitbandversorgung können Betriebe wettbewerbsfähig bleibenBreitband-Dialog in Weiden

28. Juli 2015

Handwerker und Vertreter der Politik aus Weiden und den Landkreisen Tirschenreuth und Neustadt an der Waldnaab trafen sich in der Handwerkskammer in Weiden, um über das aktuelle Breitband-Förderprogramm der Bayerischen Staatsregierung zu sprechen. Zum "Breitband-Dialog" hatten die Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz und die Kreishandwerkerschaft Nordoberpfalz in Kooperation mit dem Amt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung in Weiden eingeladen. Im Fokus: die Anforderungen der ansässigen Handwerksbetriebe an ein schnelles Internet.

Dr. Georg Haber, Präsident der Handwerkskammer, betonte, dass Handwerksbetriebe nur dann weiterhin im Wettbewerb bestehen könnten, wenn sie ausreichend mit schnellem Internet versorgt seien. Bei allem Erfolg des Förderprogramms komme es beim Ausbau der Breitbandnetze nicht nur auf die Schnelligkeit, sondern auch auf die Zukunftsfähigkeit an, gab er zu bedenken. Schon jetzt nutzten viele Handwerksbetriebe digitale Technik, um ihre Arbeit zu verbessern. "Zum Beispiel werden viele Baustellen digital organisiert, um die Koordination und das Qualitätsmanagement zu erleichtern", sagte der Kammerpräsident. Das zentrale Anliegen der Kammer sei, sowohl eine flächendeckende und zukunftsfähige Versorgung mit Breitbandanschlüssen sicherzustellen, als auch die Belange des lokalen Handwerks berücksichtigt zu sehen. "Deshalb haben wir die SBR-net Consulting AG beauftragt, für uns eine Studie durchzuführen."

Die wichtigsten Ergebnisse dieser Studie stellte Christian Stachel, Referent für die Bereiche Statistik, Interessensvertretung und Volkswirtschaft bei der Kammer, vor. Laut einer Sonderumfrage klage jeder zehnte Handwerker über zu langsame Internetanschlüsse, jeder fünfte fühle sich dadurch nicht für die Zukunft gerüstet, so Stachel. Wichtig sei für Gewerbetreibende neben einer hohen Download- auch eine sehr gute Upload-Geschwindigkeit. "Druckereien beispielsweise müssen große Layout-Daten transportieren. Es gibt Betriebe, die das nachts tun müssen, um das Tagesgeschäft nicht zu blockieren." Handwerksbetriebe sollen laut Stachel auf ihre Gemeinde zugehen und ihren Bedarf bei Bürgermeistern und Gemeinderäten klar formulieren – auch im Hinblick auf künftige Anforderungen.

Andreas Meier, Landrat des Landkreises Neustadt an der Waldnaab, räumte dem Thema Breitband einen hohen Stellenwert ein. "Was früher die Infrastruktur Straße war, ist heute die Datenautobahn." Im Landkreis Neustadt seien 36 von 38 Kommunen im Förderverfahren. Er stellte den "Glasfaser-Masterplan" vor, den sein Landkreis für einen effizienten und flächendeckenden Ausbau gerade erarbeitet. Laut Meier werde allen Kommunen ein Erschließungsplan für den Glasfaserausbau inklusive Kostenberechnung an die Hand gegeben. "Wir erhoffen uns, dass sich durch die Breitbandversorgung der Peripherie der Druck zwischen Stadt und Land umkehrt." Auch Neubaugebiete und kommende Gewerbegebiete seien bei diesen Plänen berücksichtigt. Bis Ende des Jahres versprach er, jeder Gemeinde einen individuell zugeschnittenen Vorschlag zu unterbreiten. "Wenn wir die jetzige Gelegenheit verpassen, dann werden wir später unter einem erheblichen Standortnachteil leiden."

Kreishandwerksmeister Joachim Behrend sprach von einer Unabdingbarkeit eines absolut flächendeckenden Breitbandnetzes. "Die zeitgemäße digitale Infrastruktur ist die essentielle Voraussetzung, dass das heimische Handwerk weiter florieren kann." Der Netzausbau sei eine der zentralen Zukunftsaufgaben, um die Standortqualität für Handwerksbetriebe zu sichern.

Der Leiter des Amts für Digitalisierung, Breitband und Vermessung Anton Hösl erklärte, dass für die Gemeinden eine maximale Fördersumme von 950.000 Euro möglich sei. Das 1,5 Milliarden schwere Breitband-Förderprogramm laufe noch bis zum Jahr 2018. Die Nordoberpfalz könne von einem Gesamtfördervolumen über 50 Millionen Euro profitieren. Der Vermessungsamtsleiter machte darauf aufmerksam, sich bei konkreten Fragestellungen an den zuständigen Breitbandpaten der Gemeinde zu wenden. Den aktuellen Stand in der nördlichen Oberpfalz könne man detailliert im Internet unter www.schnelles-internet-in-bayern.de einsehen.

Stahl Alexander_neu Foto Graggo

Alexander Stahl

Geschäftsführer

Ditthornstraße 10

93055 Regensburg

Tel. 0941 7965-271

Fax 0941 7965-103

alexander.stahl--at--hwkno.de