Zukunft; AGU; Handwerkskammer
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Blickten in die Zukunft: (v. li. n. re.) AGU-Vorsitzender Armin Stöckel und sein Stellvertreter Günter Hartl, Zukunftsforscher Kai Arne Gondlach, HWK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Kilger, HWK-Präsident Dr. Georg Haber und AGU-Geschäftsführer Martin Kessel.

Zukunftsforscher Kai Arne Gondlach sprach in Regensburg über die Arbeitswelt in zehn Jahren"Ab jetzt wird alles nur noch schneller"

Was steckt hinter dem demografischen Wandel und einer Lebenserwartung von deutlich über 100 Jahren? Welche Zukunftschancen hat das deutsche Handwerk und auf welche neuen Kundenbedürfnisse müssen sich Handwerker einstellen? Darüber sprach der Leipziger Zukunftsforscher Kai Arne Gondlach in einem 60-minütigen Vortrag in der Handwerkskammer in Regensburg. Der studierte Soziologe und Politologe kam auf Einladung der Arbeitsgemeinschaft für Unternehmensführung im Handwerk e.V. (AGU), um rund 150 Handwerkern aufzuzeigen, dass jeder die Zukunft selbst mitgestalten kann.

Kai Arne Gondlach vom 2b AHEAD ThinkTank in Leipzig beschrieb dem Publikum, was heute bereits möglich ist und wie sich die Welt, laut Forschung der Leipziger Denkfabrik, in zehn Jahren weiterentwickeln werde. "Aus Erfahrungswerten wissen wir, dass unsere Zukunftsthesen in 80 Prozent der Fälle eintreten", sagte er. Als Schlüsselelement der Zukunft nannte er die Digitalisierung mit ihren Chancen und Risiken. Beispielsweise seien heute schon Häuser aus dem 3D-Drucker keine Fiktion mehr. So wurde eine 1.100 Quadratmeter große Villa an einem Tag gedruckt. Autonomes Fahren werde in zehn Jahren auf deutschen Autobahnen vorherrschen, war er überzeugt.

Kommunikation und Erwartungen ändern sich

"Aufgrund der Digitalisierung verändern sich die Kundenerwartungen. Das trifft auch die Handwerker", so Gondlach. Große Konzerne betreiben Werbung auf Basis von nutzerspezifischen Daten. "Google und Amazon wissen also genau, was sie brauchen. Ihre Kunden erwarten das dann auch von ihnen." Er prognostizierte, dass Kundenkommunikation in ein paar Jahren schnell und direkt via Bots funktioniere. Das sind Computerprogramme, die weitgehend automatisch sich wiederholende Aufgaben abarbeiten, ohne dabei auf eine Interaktion mit einem menschlichen Benutzer angewiesen zu sein. Auch die digitale Emotions- und Gedankenerkennung werde kommen.

Des Weiteren verändere die Demografie die Arbeitswelt, war sich Gondlach sicher. "2025 fehlen 3,5 Millionen Menschen auf dem Arbeitsmarkt." Zwar werde die Technologie die Lücke an Erwerbstätigen teils schließen können, dennoch riet Gondlach den Zuhörern zu einem ausgeklügelten und kreativen Personalmarketing. Denn: "Sie werden sich in Zukunft bei ihren Fachkräften bewerben und nicht umgekehrt." Wichtig sei, die Entwicklungen der jeweiligen Branche zu beobachten. So erkenne man, was Profit bringe. Sein Fazit: "Ab jetzt wird alles nur noch schneller. Aber sie haben die Wahl zwischen Gefahr und Perspektive."

Handwerk steht für Anpassungsfähigkeit

Dr. Georg Haber, Präsident der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz, zeigte sich beeindruckt von den "potentiellen Szenarien von Morgen" und bedankte sich für die wertvollen Impulse. Wegen voller Auftragsbücher im Handwerk vergesse man oft den Blick in die Zukunft. "Alle Unternehmer müssen allerdings Augen und Ohren offen halten - für kommende Trends und sich verändernde Kundenerwartungen." Keine Sorge mache er sich, ob das Handwerk in Zukunft Schritt halten könne: "Eine Stärke des Handwerks war schon immer eine hohe Anpassungsfähigkeit."

AGU-Vorsitzender Armin Stöckel sagte: "Unser Verein AGU möchte nicht nur, dass möglichst viele Handwerker wissen, was sie tun müssen, um auch in Zukunft volle Auftragsbücher zu haben - wir möchten auch neue Unternehmer für unseren Verein AGU gewinnen." Die AGU ist ein Zusammenschluss von rund 200 Handwerksunternehmen und Führungskräften aus Ostbayern mit dem Ziel, ihren Mitgliedern aktuelle Informationen aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft zu geben. In Seminaren, Betriebsbesuchen und Unternehmerreisen bietet die AGU Netzwerke für unternehmerische Entscheidungen, Führungswissen und die Vertretung mittelständischer Interessen an.

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Der Zukunftsforscher vom Leipziger 2b AHEAD ThinkTank Kai Arne Gondlach referierte in Regensburg über die Arbeitswelt der Zukunft.
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Der Zukunftsforscher vom Leipziger 2b AHEAD ThinkTank Kai Arne Gondlach referierte in Regensburg über die Arbeitswelt der Zukunft.



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