Sprachen über die nötige Bereitbandversorgung für Handwerksbetriebe (v. li. n. re.): Handwerkskammer-Referent Christian Stachel, stv. Kreishandwerksmeister Arnold Pöppel, Kammerhauptgeschäftsführer Toni Hinterdobler, Landrat Thomas Ebeling, Kammerpräsident Dr. Georg Haber, Leitender Vermessungsdirektor Engelbert Zollner und stellvertretender Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Hans Schmidt.
HWK
Sprachen über die nötige Bereitbandversorgung für Handwerksbetriebe (v. li. n. re.): Handwerkskammer-Referent Christian Stachel, stv. Kreishandwerksmeister Arnold Pöppel, Kammerhauptgeschäftsführer Toni Hinterdobler, Landrat Thomas Ebeling, Kammerpräsident Dr. Georg Haber, Leitender Vermessungsdirektor Engelbert Zollner und stellvertretender Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Hans Schmidt.

Breitband-Dialog in Schwandorf

11. Mai 2015

Die Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz hat Handwerker und Vertreter der Politik aus dem Raum Schwandorf zum Breitband-Dialog in das Bildungszentrum der Handwerkskammer am Charlottenhof eingeladen, um über das aktuelle Breitband-Förderprogramm der Bayerischen Staatsregierung zu sprechen. Im Fokus: die Bedürfnisse der ansässigen Handwerksbetriebe an ein schnelles Internet zu beleuchten.

Dr. Georg Haber, Präsident der Handwerkskammer, betonte, dass Handwerksbetriebe nur dann weiterhin im Wettbewerb bestehen können, wenn sie ausreichend mit schnellem Internet versorgt sind. Dazu lobte er das von der Bayerischen Staatsregierung aufgelegte Programm zum Breitbandausbau. Die hohe Zahl der bereits beteiligten Kommunen zeige, dass die Förderung tatsächlich am Ort des Bedarfs ankomme. "In vielen Landkreisen und Gemeinden gibt es aber noch Luft nach oben", so Haber. Bei allem Erfolg komme es beim Ausbau der Breitbandnetze nicht nur auf Schnelligkeit an, sondern auch auf die Zukunftsfähigkeit, gab er zu bedenken. Der Zusammenhang zwischen dem Ausbau und der Entwicklung einer Gemeinde als attraktiver Lebens- und Gewerbestandort müsse den Kommunen und Landkreisen noch bewusster werden. Schon jetzt nutzten viele Handwerksbetriebe digitale Technik, um ihre Arbeit zu verbessern. "Zum Beispiel werden viele Baustellen digital organisiert, um Koordination und Qualitätsmanagement zu erleichtern", sagte der Kammerpräsident. Das zentrale Anliegen der Kammer sei, sowohl eine flächendeckende und zukunftsfähige Versorgung der Bevölkerung mit Breitbandanschlüssen sicherzustellen, als auch die Belange des lokalen Handwerks berücksichtigt zu sehen. "Deshalb haben wir die SBR-net Consulting AG beauftragt, für uns eine Studie durchzuführen", sagte Haber.

Die wichtigsten Ergebnisse dieser Studie stellte Christian Stachel, Referent für die Bereiche Statistik, Interessensvertretung und Volkswirtschaft bei der Kammer, vor. Laut einer Sonderumfrage klage jeder zehnte Handwerksbetrieb über zu langsame Internetanschlüsse, jeder fünfte fühle sich dadurch nicht für die Zukunft gerüstet, so Stachel. Das Internet sei aber schon heute die Voraussetzung für ein florierendes Geschäft – so wie bei der Schwandorfer Bäckerei Glaab, die einen Online-Shop mit App als neuen Vertriebskanal für ihre Backwaren betreibt. "Hier geht es auch um den Aspekt der Nahversorgung", erläuterte Stachel. Wichtig sei für Gewerbetreibende neben einer hohen Download- auch eine sehr gute Upload-Geschwindigkeit. "Druckereien beispielsweise müssen große Layout-Daten transportieren. Es gibt Betriebe, die das nachts tun müssen, um das Tagesgeschäft nicht zu blockieren." Beim Breitbandausbau müssten zudem die individuellen Gegebenheiten in den Gemeinden berücksichtigt werden. "Handwerksbetriebe müssen auf ihre Gemeinde zugehen und ihren Bedarf bei Bürgermeistern und Gemeinderäten klar formulieren – auch im Hinblick auf künftige Anforderungen an die Internetgeschwindigkeit", so der Referent.

Der Schwandorfer Landrat Thomas Ebeling sagte, dass für die Region der Breitbandausbau ein entscheidender Wirtschaftsfaktor sei. Die Herausforderung sei die große Fläche des Landkreises. "Wir sind froh, wenn es überhaupt einmal Glasfaseranschlüsse bei uns gibt", so Ebeling. Außerdem versprach er, dass die Bayerische Regierung den weiteren Ausbau nach Ende des Förderprogramms 2018 im Blick haben werde.

"Für uns ist das schnelle Internet überlebenswichtig", sagte Arnold Pöppel, stellvertretender Kreishandwerksmeister aus Schwandorf. Denn nur mit ihm, könnten die Handwerker im Wettbewerb bestehen. "Für uns ist es unverständlich, dass Internetanschlüsse in München zehn- bis 15 Mal schneller sind als bei uns." Er appellierte an die Politik, die Region "wieder mit den Kollegen aus den Großstädten auf Augenhöhe zu bringen."

Engelbert Zollner, Leitender Vermessungsdirektor beim Amt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung in Nabburg, erklärte, dass für die Gemeinden eine maximal Fördersumme von 950.000 Euro möglich sei. Im Landkreis Schwandorf seien schon fast alle Kommunen – 31 von 33 – im Förderverfahren. Als wichtigen Punkt nannte er, die Möglichkeiten für künftige Gewerbestandorte. "Solche Gebiete müssen mit optimalen Bedingungen erschlossen werden, 50M/Bit und mehr müssen das Ziel sein, um in Zukunft auszureichen." Als Tipp an die anwesenden Betriebsinhaber sagte er: "Benennen Sie Ihren individuellen Bedarf. Wenn Sie 100 M/Bit brauchen, sagen Sie das." Zwar könne die Gemeinde im Rahmen des Förderprogramms nicht die Art der Technologie einfordern, aber das Tempo des Internets." Den aktuellen Stand im Landkreis Schwandorf könne man detailliert im Internet unter www.schnelles-internet-in-bayern.de einsehen. "Aktuell sind im Landkreis noch zahlreiche weiße Flecken zu erkennen", sagte Zollner.

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